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Polarimeter

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Ein Polarimeter ist ein Gerät, in dem zwei gegeneinander verdrehbare Nicolprismen im Abstand zueinander eingebaut sind. Das der Lichtquelle nähere Prisma, der Polarisator, ist fixiert. Das zweite, der sogenannte Analysator, ist um seine optische Achse drehbar. Beobachtet wird durch ein Fernrohr in der Blickachse. Bei gekreutzen Prismen ist das Licht gelöscht. Verdreht man den Analysator, so wird das Gesichtsfeld aufgehellt bis zu einem Maximum an Helligkeit, wenn die Prismen parallel stehen (0° bzw. 180°).

Bringt man eine Substanz in den Strahl zwischen Polaristor und Analysator, so kann es sein, dass bei gekreuzten Prismen, das dunkle Gesichtsfeld sich aufhellt. Diese besondere Eigenschaft einer Substanz, welche zu dieser Aufhellung führt, nennt man optische Aktivität. Die optische Aktivität verursacht eine Drehung der Polarisationsebene des linear polarisierten Lichts. Die Messung der optischen Aktivität erfolgt durch Drehung des Analysators, bis wieder totale Auslöschung festgestellt wird. Erfolgte die Drehung im Uhrzeigersinn, so spricht man von einer positiven optischen Aktivität oder von einem positiven Drehwert (+). Umgangssprachlich sagt man auch, die Substanz sei rechtsdrehend. Erfolgt die Drehung im Gegenuhrzeigersinn, so spricht man von einer negativen optischen Aktivität oder von einem negativen Drehwert (-). Etwas salopp sagt man: die Substanz sei linksdrehend. Die "gemessene Drehung" ist gleich der Winkelabweichung.

Quantitativ hängt der Drehwert von der Struktur der optisch aktiven Verbindung, von der Schichtdicke l der durchstrahlten Probe und bei gelösten Verbindungen von der Konzentration c. Weitere Faktoren sind die Wellenlänge des verwendeten Lichts, die Temperatur der Probe und die Eigenschaften des Lösungsmittels. Die Wellenlänge und die Temperatur werden als Indizes angegeben und der gemessene Wert mit dem Faktor 100 multipliziert.

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© 1999–2014 Pietro Naro, [email protected]
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