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R-S-Konvention |
Enantiomere unterscheiden sich in der räumlichen Anordnung der Atome und Atomgruppen um ein chirales Strukturelement. Es handelt sich somit um Konfigurationsisomere. Enantiomere haben entgegengesetzte Konfigurationen. Unter Konfiguration versteht man die räumliche Anordnung von Atomen oder Atomgruppen, ohne Berücksichtigung der verschiedenen Anordnungen, die durch einfache Rotation um formale Einfachbindungen erhalten werden können.
Ein System der eindeutigen Bezeichnung eines bestimmten chiralen Zentrums, also einer absoluten Konfiguration, wurde 1966 von den Engländern R. S. Cahn und O. K. Ingold sowie dem Schweizer Nobelpreisträger V. Prelog vorgeschlagen. Das Cahn-Ingold-Prelog-System (kurz
CIP-System) oder
R-S-System wird wie folgt angewendet:
Die vier verschiedenen Substituenten an einem Chiralitätszentrum werden in einer Prioritätsreihenfolge angeordnet. Diese Reihenfolge wird folgendermassen bestimmt: Atome, die direkt mit dem Zentrum verbunden sind, werden nach abnehmender Ordnungszahl gereiht,zum Beispiel:
I > Br > Cl > F > OH > NH2 > CH3 > H
hohe Priorität------------------------->niedrige Priorität
Haben zwei direkt mit dem Chiralitätszentrum verbundene Atome dieselbe Ordnungszahl, so hat dasjenige Isotop mit der höheren Masse vortritt.
Der Ligand kleinster Priorität ist das Wasserstoffatom. Wenn zwei oder mehr gleiche Atome direkt mit dem Zentrum verbunden sind, wird die Reihenfolge mit den Atomen im "zweiten Glied" bestimmt, zum Beispiel:
Im Falle von Mehrfachbindungen werden die Atome bei einer Doppelbindung doppelt, bei einer Dreifachbindung dreifach gezählt:
Weitere CIP-Unterregeln sind:
Zusammengefasst lautet die Sequenzregel wie folgt:
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